Liquiditätskredit

Positives Fazit zum Ende des Liquiditätskredits (Plus)

Das krisenbedingt befristete Kreditprogramm ermöglichte als Winterbrücke schnelle und wirksame Liquiditätshilfen für Unternehmen in Baden-Württemberg. Der Liquiditätskredit (Plus) war ein erfolgreiches Unterstützungsinstrument. Zum Programmende lagen bei der L‑Bank über 550 Anträge mit einem Fördervolumen von rund 347 Mio. Euro vor.

Als Reaktion auf die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat das Wirtschaftsministerium (WM) gemeinsam mit der L‑Bank zum 01.12.2022 den befristeten Liquiditätskredit (Plus) mit besonderen Konditionen aufgelegt. Das Programm ermöglichte Unternehmen in Baden-Württemberg in einem befristeten Zeitraum zinsgünstige Kredite für Betriebsmittelfinanzierungen mit einem optionalen Tilgungszuschuss bei besonderer Krisenbetroffenheit. Dieses Angebot erfolgte vor dem Hintergrund, dass die Ausgestaltung und der Umsetzungszeitpunkt der im letzten Herbst vom Bund lange Zeit nur angekündigten Hilfen in Form der Energiepreisbremsen noch völlig unklar waren. Bei vielen Unternehmen drohten aufgrund dieser Unsicherheit und den gleichzeitigen, dynamischen Energiepreissteigerungen erhebliche Liquiditätsengpässe.

In der Gesamtschau lässt sich feststellen, dass das Programm branchenübergreifend von der Industrie über das Handwerk bis hin zur Dienstleistungswirtschaft positiv angenommen wurde. Wenige Tage vor Programmende lagen bei der L‑Bank über 550 Anträge mit einem Fördervolumen von rund 347 Mio. Euro vor.

Der Liquiditätskredit (Plus) startete planmäßig zum 01.12.2022 und endete gestern nach viermonatiger Laufzeit am 31.03.2023. Parallel zum Auslaufen des Programms sind die Bundeshilfen in Form der Energiepreisbremsen inzwischen in Kraft getreten und zeigen die gewünschte Wirkung. Zwar ging die Wirtschaftsleistung im Land im Schlussquartal 2022 und im ersten Quartal 2023 leicht zurück, die Gefahr einer tieferen und längeren Rezession besteht nach jetzigem Datenstand jedoch nicht: Die jüngste Prognose des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung Tübingen (IAW) und der Universität Hohenheim zeigt an, dass die konjunkturelle Schwächephase mit dem zweiten Quartal überwunden sein dürfte. Auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Wirtschaftsweise) hat zuletzt die Prognosen des vergangenen Jahres zum Bruttoinlandsprodukt 2023 leicht nach oben korrigiert und erwartet nun ein leichtes Plus.