L‑Bank-ifo-Konjunkturumfrage

Konjunktur im Südwesten: Hoffnungsschimmer zum Jahreswechsel

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Die Stimmung unter den baden-württembergischen Unternehmen hat sich zum Jahresende aufgehellt. Der LBank-ifo-Geschäftsklimaindex kletterte auf den höchsten Wert seit Juli des vergangenen Jahres. | Edith Weymayr, Vorsitzende des Vorstands der LBank: „Die Südwestunternehmen blicken nach einem aus konjunktureller Sicht turbulenten Jahr 2019 wieder etwas zuversichtlicher auf 2020.“

Karlsruhe, 14.01.2020. Zum Ende des Jahres 2019 konnte der lang anhaltende konjunkturelle Stimmungsabschwung im Südwesten vorerst gestoppt werden. In der L‑Bank-ifoInstitut für Wirtschaftsforschung-Konjunkturumfrage beurteilten die befragten Unternehmen ihre aktuelle Lage mit 20 Indexpunkten im Dezember deutlich besser als noch im Vormonat (14 Punkte). Die Erwartungen für die kommenden Monate sind zwar nach wie vor von Skepsis geprägt, der entsprechende Indexwert stieg jedoch ebenfalls leicht von -12 auf -10 Punkte. In Summe nahm der L‑Bank-ifo-Geschäftsklimaindex von 1 auf 5 Punkte zu. „Nach einem aus konjunktureller Sicht turbulenten Jahr 2019 blicken die Südwestunternehmen wieder etwas zuversichtlicher auf 2020“, sagte Edith Weymayr, Vorsitzende des Vorstands der L‑Bank, bei der Vorstellung des L‑Bank-Konjunkturberichts. „Nichtsdestotrotz wird die derzeitige Überlagerung von konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen für die baden-württembergische Wirtschaft aller Voraussicht nach auch das Jahr 2020 prägen“, so Weymayr.

Die Zweiteilung zwischen den einzelnen Wirtschaftssektoren tritt immer deutlicher zutage: Während im Dienstleistungssektor eine klare Stimmungsverbesserung zu beobachten war und im Bauhauptgewerbe gar ein neuer Jahreshöchstwert bei der Lagebeurteilung erreicht wurde, herrscht im Verarbeitenden Gewerbe weiterhin Krisenstimmung.

Zumindest die exportorientierten Industrieunternehmen haben aber wieder mehr Anlass für Optimismus. So hat die sich abzeichnende Entspannung im globalen Handelskonflikt und beim bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union in den letzten Monaten für eine deutliche Stimmungsverbesserung in Bezug auf die Auslandsgeschäfte gesorgt. In der L‑Bank-ifo-Konjunkturumfrage stiegen die Exporterwartungen der Industrieunternehmen von -7,3 Indexpunkten zum Ende des Vorquartals auf +4,5 Punkte. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie negativ sich die aktuellen Spannungen im Nahen Osten in den kommenden Monaten auf die Wirtschaft im Allgemeinen und die Auslandsgeschäfte im Speziellen auswirken.

Bei den baden-württembergischen Verbrauchern ist die Stimmungslage auch wegen der vielen Negativschlagzeilen weiterhin von Skepsis geprägt. Das L‑Bank-GfKGesellschaft für Konsumforschung-Konjunkturklima sank im Dezember zum elften Mal in Folge und liegt inzwischen auf dem tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren. Auch das Anschaffungsklima liegt bereits seit Juli im negativen Bereich. Die Zufriedenheit der Privathaushalte mit ihrer Einkommenssituation ist in den letzten Monaten ebenfalls etwas zurückgegangen. Nichtsdestotrotz ist zu erwarten, dass das private Konsumverhalten weiterhin eine verlässliche Konjunkturstütze sein wird.

Hintergrund

Für den L‑Bank-ifo-Konjunkturbericht werden monatlich über 1.200 Unternehmen zu ihrer Einschätzung der aktuellen Geschäftslage sowie ihren Erwartungen für die nächsten sechs Monate befragt. An der L‑Bank-GfK-Verbraucherumfrage zur Ermittlung des Preis-, Konjunktur-, Einkommens- und Anschaffungsklimas beteiligen sich in der Regel rund 300 Privatpersonen.

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  • Presseinformation: Konjunktur im Südwesten: Hoffnungsschimmer zum Jahreswechsel

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  • Porträtbild Edith Weymayr

    Abdruck frei; Quelle: L‑Bank/Wagenhan

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