Internationaler Frauentag

Es gibt keine Männerdomänen mehr

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Immer mehr Frauen gründen ihr eigenes Unternehmen oder beteiligen sich an der Führung eines Betriebs. Eine junge Schornsteinfegerin zeigt, wie es geht. Auch bei den Firmen, die sich in den letzten Jahren beim Landespreis für junge Unternehmen beworben haben, wächst der Anteil an Frauen in Führungspositionen.

Karlsruhe, 07.03.2022. Cindy Schloßhardt macht es vor. Das Tempo, mit dem sie ihre berufliche Laufbahn startet, ist beeindruckend: Nach zwei Jahren Ausbildung, einem Berufsjahr als Gesellin und einjähriger Vorbereitungszeit für die Meisterprüfung hat sie sich mit 24 Jahren als Bezirksschornsteinfegerin in Argenbühl im Allgäu selbstständig gemacht.

Bei der Finanzierung half die Meistergründungsprämie der L‑Bank: „Dieses Angebot finde ich super, da es für einen jungen Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit nochmals erleichtert.“ Zusammen mit ihren zwei Mitarbeitenden erledigt sie in ihrem Bezirk das klassische Schornsteinfegergeschäft (die Reinigung und Begutachtung von Schornsteinen), aber auch die Prüfung von Heizungen nach dem Bundesimmissionsgesetz und die Durchführung von Feuerstättenschauen. Heute, mehr als ein Jahr nach der Gründung, freut sich Schloßhardt darüber, was sie in so kurzer Zeit geschafft hat. „Was mir am Handwerk generell gut gefällt ist, dass man nicht lange warten muss, um seine eigene Chefin zu werden“, erläutert Schloßhardt.

Gegen den Trend: Die Gründungsszene in Baden-Württemberg wird weiblicher

Die wachsende Frauenbeteiligung am Gründungsgeschehen in Baden-Württemberg spiegelt sich auch in der Teilnahme beim Landespreis für junge Unternehmen alle zwei Jahre wider. In den Jahren von 2014 bis 2020 ist der Anteil an Unternehmen, die sich beim Landespreis beworben haben und von Frauen oder gemischten Teams geführt werden, von 28 auf 40 Prozent gestiegen. Das bestätigen auch die Zahlen beim diesjährigen Landespreis. Erst kürzlich endete die Bewerbungsphase. Der Frauenanteil auf Führungsebene der über 550 teilnehmenden Unternehmen liegt dieses Jahr auf ähnlich gleichem Niveau wie im Jahr 2020.

„Der Slogan ‚Zum Glück gibt‘s den Schornsteinfeger‘ trifft heute so nicht mehr zu. Ob Schornsteinfegerinnen, Softwareentwicklerinnen oder Maschinenbauerinnen, immer mehr Frauen ergreifen die Chance zur Selbstständigkeit – auch in früheren Männerdomänen“, so Edith Weymayr, Vorsitzende des Vorstands der L‑Bank, anlässlich des Weltfrauentags. „Aber wir müssen dranbleiben. Auf dem Weg zur Chancengleichheit gibt es noch viel zu tun.“

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