Konjunkturticker Verarbeitendes Gewerbe 04/23

Nachfrage erholt sich

Im Verarbeitenden Gewerbe sank der Geschäftsklimaindikator im April wieder etwas, lag aber noch über seinem Langzeitdurchschnitt. Im Vergleich zum März fiel das Urteil zur aktuellen Lage nicht mehr ganz so günstig aus und die pessimistischen Einschätzungen zur weiteren Entwicklung nahmen etwas zu. Erstmals seit August 2022 wurde per saldo wieder von einem Anstieg der Nachfrage berichtet.

Allerdings meldeten die Unternehmen nun weit verbreitet einen Rückgang ihrer Auftragsbestände. Die Auftragsreichweite in Produktionsmonaten ging von 4,8 Monaten auf 4,4 zurück. Öfter als zuletzt wurde die Vormonatsproduktion gesteigert. Die Kapazitätsauslastung stieg geringfügig (von 85,5 % auf 86,4 %). Die Lagerbestände an Fertigwaren gingen gegenüber März deutlich zurück. Weiterhin war für die kommenden Monate eine Ausweitung der Produktionstätigkeit vorgesehen.

Die Exportaussichten gewannen nochmals spürbar an Optimismus. Ihre Beschäftigungspläne korrigierten die Unternehmen nach oben; sie waren nun mancherorts expansiv ausgerichtet. Der Materialmangel in der Industrie ließ gegenüber März (44,6 %) wesentlich nach; der Anteil der betroffenen Firmen sank auf 35,1 %. Preiserhöhungen waren für die nächste Zeit seltener vorgesehen; die seit sieben Monaten sichtbare Abwärtstendenz des Saldenwerts hielt an.