Menschen mit Gemüsekiste vor Lieferwagen

Digitalisierungsprämie

b2 Biomarkt: Digitales Update mit der Digitalisierungsprämie für den Mittelstand

Aktualisiert am

Die b2 Biomarkt GmbH mit ihren Standorten in Balingen und Rottweil bietet mehr als biologisch angebaute Produkte. Über Jahre hinweg hat das Unternehmerpaar Sabine Franz und Stefan Schopf ein Netzwerk aus Landwirten, Partnerbetrieben und Kunden aufgebaut. Jetzt haben Frank und Schopf als regionaler Bio-Vollversorger begonnen, eine Vielzahl ihrer Unternehmensabläufe zu digitalisieren. Um die Umsetzung eines Warenwirtschaftssystems zu finanzieren, haben sie über das Programm Digitalisierungsprämie Fördermittel bei der LBank beantragt.

Wer im b2 Biomarkt in Rottweil vor den Regalen mit Bioprodukten steht, wird gelegentlich Angestellte bemerken, die Waren entnehmen, mit einem Handscanner einlesen und auf einen Rollwagen legen. „Wir kaufen für unsere Kunden ein“, so die Erklärung der b2-Geschäftsführer Sabine Franz und Stefan Schopf. „Was Sie sehen, ist der analoge Teil unserer Digitalisierungsstrategie“, erläutert Sabine Franz und muss dabei schmunzeln: Das Wort digital inmitten von biologisch angebautem Obst und Gemüse fühlt sich etwas fremd an. „Und doch kann die Digitalisierung auch und gerade für die Biobranche ein wichtiger Erfolgsfaktor sein.“

Aber was haben Angestellte mit Handscanner und Rollwagen nun genau mit Digitalisierung zu tun? „Eigentlich ist es ganz einfach“, so Sabine Franz. „Wir kaufen für unsere Online-Kunden ein.“ Ein Jahr lang hat es gedauert, nun steht der Online-Shop. b2-Kunden können nun am Bildschirm einkaufen und an der digitalen Kasse bezahlen. Die Produkte bekommen sie bequem nach Hause geliefert.

Damit ist für Schopf aber nur das Was gesagt, noch nicht das Wie. „Bei der Umsetzung achten wir darauf, dass wir die Digitalisierung den Unternehmenszielen unterordnen.“ So erhalten die Kunden ihre Bestellungen nicht schnellstmöglich oder zu bestimmten Wunschterminen. „Für jede Bestellung extra loszufahren, würde ökologisch keinen Sinn machen.“ Deshalb gibt es festgelegte Touren, über die die Kunden zu festen Zeiten beliefert werden – zum Teil mit dem E-Bike. „Die meisten verstehen unser Unternehmenskonzept, deswegen akzeptieren sie diese Einschränkung auch“, ist sich Schopf sicher.

Das Stichwort Verstehen greift Sabine Franz gleich auf. „Der Einkauf ist ja nur ein Teil der Kundenkommunikation. Darüber hinaus ist es uns wichtig, dass jeder nachvollziehen kann, wie unsere Produkte hergestellt werden und woher sie kommen.“ Wer beim b2 Biomarkt in Rottweil oder Balingen einkauft, erfährt genau, von welchem Hof der Käse stammt oder an welchen Bäumen die Äpfel gereift sind. Dieses Wissen kommt auch dem analogen Einkauf zugute: In den Verkaufsräumen stehen Bildschirme, die Hintergründe der angebotenen Produkte zeigen. Franz erklärt: „Auf diese Weise wird ein Produkt etwas sehr persönliches, weil der Kunde erfährt, wie und von wem es produziert wurde.“

Digitalisierung kann aber noch mehr, ist sich Schopf sicher: „Die Integration des Shops in die Geschäftsressourcenplanung ist zwar alles andere als simpel, allerdings sehr wichtig.“ Denn so werden alle Prozesse an den Kassen, bei der Essensausgabe, im Bestellwesen und in der Ernteplanung der hauseigenen Gärtnerei einbezogen – und das über die Standorte in Rottweil und Balingen sowie ein großes Außenlager hinweg. Und warum nicht auch die externen Partner in ein solches System mit integrieren? „Digitalisierung könnte eine Chance sein, unser bewährtes regionales Netzwerk aus Landwirten, Partnerbetrieben und Kunden auch online noch stärker als bisher zu etablieren und damit die biologische und regionale Wertschöpfung weiter voranzutreiben.“

Doch bei allen Visionen ist das Unternehmerpaar auf dem Boden geblieben. „Die Automatisierung der Kundenkommunikation bedeutet Aufwand und kostet Geld“, erläutert Sabine Franz die kaufmännische Problematik. Deshalb waren beide froh, auf die Digitalisierungsprämie des Landes Baden-Württemberg zurückgreifen zu können. „Unser Berater beim RKW hat uns darauf aufmerksam gemacht“, erinnert sich Stefan Schopf.

Die im Juli 2018 aufgelegte Digitalisierungsprämie kombiniert ein Förderdarlehen mit einem Tilgungszuschuss. Insgesamt stellt das Land hierfür 24 Millionen Euro aus Mitteln der Digitalisierungsstrategie zur Verfügung. Unternehmen mit höchstens 100 Mitarbeitern können über ihre Hausbank bei der L‑Bank ein Förderdarlehen zwischen 10.000 und 100.000 Euro beantragen. Je nach Höhe des Darlehens erhält das Unternehmen dazu einen Tilgungszuschuss von 5.000 bis 10.000 Euro. „Mit der Landesregierung und der L‑Bank haben wir ja schon gute Erfahrungen gemacht“, so Sabine Franz. 2016 kamen sie beim Landespreis für junge Unternehmen, der vom Land und von der L-Bank ausgeschrieben wird, auf den zweiten Platz.

Auch nach Feierabend nutzen die beiden Biomarkt-Geschäftsführer gezielt die Vorteile der Digitalisierung. Stefan Schopf zeigt auf sein Smartphone: „Klar habe ich nützliche Apps, zum Beispiel zur Steuerung der Kühlanlagen oder für das Brandschutzmanagement von Zuhause aus“, erläutert er. Über den Laptop orientieren sie sich bei Bedarf auch am Küchentisch über den Stand der Dinge im Warenwirtschaftssystem. Die Freizeit ist allerdings tabu. „Meine Frau hat mich nur unter der Bedingung geheiratet, dass wir mindestens zweimal im Jahr in Urlaub fahren“, schmunzelt Stefan Schopf. „Und dann bleibt die Arbeit samt Digitalisierung zu Hause.“

Downloads

Hier finden Sie alle Downloads zur Presseinformation.

  • Presseinformation: Digitales Update mit der Digitalisierungsprämie für den baden-württembergischen Mittelstand

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    Eingestellt am 09.04.2019
    Gültig ab 09.04.2019
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  • Radiospot Biomarkt

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    Eingestellt am 13.07.2022
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