Bilanz 2019

Starkes Jahr der Wirtschaftsförderung

Aktualisiert am

LBank-Wirtschaftsförderbilanz 2019: 3,3 Mrd. Euro für Gründung und Mittelstand

  • Förderkredite sichern 353.000 Arbeitsplätze und schaffen 15.000 neue Stellen
  • 4.300 Unternehmen treiben mit der Digitalisierungsprämie den Wandel voran

Karlsruhe, 03.01.2020. Im vergangenen Jahr förderte die L‑Bank Baden-Württembergs Unternehmen mit rund 3,34 Mrd. Euro und konnte damit ein starkes Förderjahr verbuchen. Insbesondere in den wichtigen Förderprogrammen rund um Gründung, Innovation und Digitalisierung konnten dabei durch laufende an Geschäftspartner- und Kundenbedürfnissen ausgerichtete Produktoptimierungen trotz des konjunkturellen Abschwungs und Niedrigst-Zinsen leichte Zuwächse erzielt werden. „Das Jahr 2019 war wirtschaftlich herausfordernd. Politische Irritationen um den freien Welthandel und der Strukturwandel des Automobil- und Maschinenbaustandortes Baden-Württemberg sorgten bei den Unternehmen für Verunsicherung“, sagte Edith Weymayr, Vorsitzende des Vorstands der L‑Bank, bei der Vorstellung der Wirtschaftsförderbilanz für das Jahr 2019. „Damit der notwendige Strukturwandel gelingt und nicht einen Strukturbruch provoziert, muss die Wirtschaft dynamisch initiativ werden. Frische Ideen und Mut für neue Konzepte sind gefordert. Es gilt strukturelle Veränderungen in den Unternehmen zu begleiten, aber auch neue Impulse durch Start-ups zu generieren“, so Weymayr.

Die L‑Bank-Wirtschaftsförderung trägt diesen Anforderungen Rechnung. Mit mehr als 16 Mrd. Euro hat die L‑Bank die Entwicklung der baden-württembergischen Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren begleitet. Über alle Programme der Mittelstandsförderung hinweg wurden im Jahr 2019 zinsgünstige Kredite mit einem Gesamtvolumen von 2,25 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,32 Mrd. Euro) an mehr als 8.000 Betriebe ausgereicht (Vorjahr: 5.100). Die Schaffung von ca. 12.000 neuen Arbeitsplätzen konnte so unterstützt und rund 325.000 Arbeitsplätze konnten gesichert werden. Volumenstärkstes Förderprogramm ist mit 654 Mio. Euro weiterhin die Ressourceneffizienzfinanzierung, die einen großen Beitrag zu den Klimazielen von Land und Bund leistet.

Der baden-württembergische Mittelstand geht die Digitalisierung an

Die Stärke des Südwestens liegt in der Breite der Innovationsproduktion und dem guten Zusammenspiel der Akteure. Die Ausgangslage ist hervorragend: Baden-Württemberg ist innerhalb der Europäischen Union Innovationsführer. Damit dies so bleibt, muss eine ausgewogene Entwicklung sichergestellt werden. Spitzenförderung und Breitenförderung müssen Hand-in-Hand-Gehen. Besonders die Digitalisierungsprämie hat dabei eine enorme Breitenwirkung. Die Digitalisierungsprämie hat zum Ziel, KMUKleine und mittlere Unternehmen aller Branchen mit bis zu 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Mit der Digitalisierungsprämie wurden 2019 mehr als 4.300 Unternehmen erreicht. Das Finanzierungsvolumen erhöhte sich auf 117 Mio. Euro.

Gemeinsam mit der Digitalisierungsprämie bilden die Programme Ressourceneffizienzfinanzierung und Innovationsfinanzierung ein Angebotspaket, das auf die Transformation der baden-württembergischen Wirtschaft einzahlt. In Summe haben die Unternehmen im Land für diese Förderzwecke rund 1,05 Mrd. Euro (Vorjahr 1 Mrd. Euro) nachgefragt. Innerhalb der Innovationsfinanzierung wurde der baden-württembergische Pilotversuch Neues Geschäftsmodell, durch den Unternehmen bei der Einführung neuer, digitaler Geschäftsmodelle gefördert werden, erfreulich gut aufgenommen. Die große Resonanz hat bereits dazu geführt, dass auch auf Bundesebene und in anderen Bundesländern nun dem Beispiel Baden-Württembergs gefolgt wird.

Innovationen bringen den Fortschritt – in Neugründungen ebenso wie im Mittelstand.

Start-ups mit guten Ideen brauchen Unterstützung, um sich am Markt zu etablieren. Gerade zum Start ist ein vielfältiges Finanzierungsökosystem notwendig, das für alle Finanzierungskonstellationen adäquate Lösungen bereithält. „Mit der Startfinanzierung 80 und der Gründungsfinanzierung ist die L‑Bank im Darlehensbereich gut aufgestellt“, sagte Weymayr. „Mit in Summe 644 Mio. Euro haben die Programme der Existenzgründungsförderung wieder ein echtes Ausrufezeichen gesetzt (Vorjahr: 624 Mio. Euro). Das macht ein Blick zurück deutlich: Vor 10 Jahren lag die jährliche Existenzgründungsförderung noch bei weniger als 365 Mio. Euro“, erläuterte Weymayr. Aber nicht jede gute Idee ist bei einem neugegründeten Unternehmen gut aufgehoben. Manchmal bedarf es neben dem Höchstmaß an Freiheit für neue Ideen auch ein tragfähiges unternehmerisches Netzwerk. Eine Konstellation die im Idealfall die Nachfolge in einem bestehenden Unternehmen bieten kann. Die Existenzgründungsfinanzierung ist auch für Nachfolger offen – und wird von diesen rege in Anspruch genommen: Mehr als ein Drittel der Darlehen geht in die Nachfolgefinanzierung. Von der Förderung profitierten insgesamt rund 2.500 Neugründungen und Unternehmensnachfolgen.

Ausblick: Innovationsland Baden-Württemberg weiter stärken

Die politischen und ökonomischen Risiken verringern die Attraktivität von Investitionen. Daran änderte auch das Niedrigzinsumfeld nur wenig. Es ist deshalb zu erwarten, dass sich die schwache wirtschaftliche Dynamik auch im Jahr 2020 fortsetzt. Nach einem goldenen Jahrzehnt, das Deutschland und Baden-Württemberg Rekordbeschäftigung und einen nie da gewesenen Wohlstand gebracht hat, ist die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung unserer Wirtschaft offensichtlich. „Hierfür haben wir unsere Förderangebote gemeinsam mit der Landesregierung entsprechend breit justiert. Und wir werden nicht nachlassen: Mit unseren Förderpartnern, allen voran mit der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg, sowie der intensiven Zusammenarbeit mit den Hausbanken, haben wir ein starkes Fördersystem, um die Wirtschaft Baden-Württembergs beim Wandel zu begleiten“, blickte Weymayr voraus.

Downloads

Hier finden Sie alle Downloads zur Presse-Information.