Bäcker Baier: Vom Landespreis zum Weltbäcker

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Warum der Landespreis für junge Unternehmen nicht nur finanziell interessant ist

Was bedeutet es eigentlich, wenn ein Unternehmen den Landespreis für junge Unternehmen in Baden-Württemberg gewinnt? Natürlich ist das Preisgeld für die drei Erstplatzierten von insgesamt 90.000 Euro ein hoher Anreiz. Doch viele Gewinner wie Jochen Baier stellen nach dem rauschenden Fest im Neuen Schloss in Stuttgart fest, dass nicht der Geldpreis, sondern der Reputationsgewinn und das zusätzliche Netzwerk der eigentliche Mehrwert sind. 

Karlsruhe, 17.02.2020. Nach der Auszeichnung wurde erst mal groß gefeiert: „Da waren alle dabei, die zum Aufbau meines Unternehmens und zum Gewinn des Landespreises für junge Unternehmen 2010 beigetragen haben“, erinnert sich Jochen Baier. Zuallererst feierten die Mitarbeiter, aber auch Kundinnen und Kunden und all jene, die geholfen hatten, aus einem Acht-Mann-Betrieb, den Jochen Baier 2003 von seinem Vater übernommen hatte, einen modernen Vorzeigebetrieb zu machen. Viele glaubten an diesem Tag, dass damit eine abgeschlossene Entwicklung gewürdigt würde. „Doch mit dem Gewinn des Landespreises für eine vorbildliche Übernahme gingen für uns wichtige Türen auf – wir spielten ab diesem Zeitpunkt in einer anderen Liga.“

So konnte Jochen Baier nun die namhaften Jurymitglieder zu seinem Netzwerk zählen und war durch die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen des Landespreises über Nacht in ganz Baden-Württemberg bekannt. Eine Chance, die er konsequent nutzte. „Wenn man die Möglichkeit hat seinen Traum zu leben, dann muss man beherzt zugreifen“, so Baier. Und das tat er: In der Folge schreibt er Bücher, tritt im Fernsehen unter anderem an der Seite des Fernsehkochs Johann Lafer auf und erhält zahlreiche weitere Auszeichnungen. 2018 wird er von der internationalen Bäcker- und Konditoren-Vereinigung zum „Weltbäcker“ gewählt – die höchste Auszeichnung, die seine Branche weltweit zu vergeben hat.

Die Basis für seinen Erfolg sind weiterhin harte Arbeit und unternehmerisches Geschick. So wuchs die Bäckerei in den letzten drei Jahren von 50 auf 130 Mitarbeiter. Mit dem neuen Backhaus verwirklichte er sich seinen großen Traum. Er möchte das beste Brot backen. Dazu braucht er die besten Bäcker und für die hat er eine der modernsten Backstuben des Landes gebaut. Zum Backhaus mit urbanem Chic kam in der Stuttgarter Markthalle noch ein Brotstand hinzu. „Mit direktem Blick in die moderne Backstube bieten wir heute vom Backhaus Frühstück über den Mittagssnack bis zum klassischen Kaffee und Kuchen in verkehrsgünstiger Lage ein attraktives Sortiment an“, freut sich Baier. Entscheidend für den Erfolg ist nicht zuletzt die besondere Qualität, die von den Kundinnen und Kunden geliebt wird und die Baiers Team jeden Tag aufs Neue liefert. „Wir backen ohne Zusätze und ausschließlich mit dem Demeter Getreide vom Schönberghof Manfred Kränzler aus Isingen bei Rosenfeld, denn die Qualität der Zutaten ist ein entscheidender Faktor für die Qualität des Endprodukts.“

Was kommt als nächstes? Für Baier steht die weitere Entwicklung des Unternehmens im Vordergrund. Die Verantwortung soll noch mehr als bisher auf viele Schultern verteilt und die Angestellten am Management beteiligt werden. „Anders als früher bedienen sich die Mitarbeiter heute ganz selbstverständlich am betriebseigenen Informationssystem und holen sich die Daten, die sie brauchen und entwickeln so den Betrieb ständig weiter. Wir nutzen die Digitalisierung da wo sie uns hilft, unser traditionelles Handwerk in eine gute Zukunft zu bringen“, beschreibt er den Status quo.

Es gehe darum jeden Tag die richtigen Entscheidungen zu treffen. Für sich selbst sucht er immer wieder neu die „Lebens-Balance“, die neben dem Geschäft auch noch Zeit für die Familie und für Reisen lässt. „Die Bäckerei soll in meiner Abwesenheit genauso gut oder vielleicht sogar besser laufen, als wenn ich da wäre.“ Ob er noch einen Tipp hat für zukünftige Bewerber zum Landespreis für junge Unternehmen? Da muss er nicht lange überlegen: „Nutzt den Landespreis als Inspirationsquelle und Mutmacher, den eigenen Weg konsequent zu gehen!“

Hintergrund: der Landespreis

Der Landespreis für junge Unternehmen wird 2020 bereits zum 13. Mal vergeben. Schirmherr des Wettbewerbs, der alle zwei Jahre gemeinsam von der Landesregierung und der L‑Bank ausgeschrieben wird, ist Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Der Preis ehrt Persönlichkeiten, die in den letzten zehn Jahren ihr Unternehmen nicht nur gegründet oder übernommen und es wirtschaftlich erfolgreich entwickelt haben, sondern die sich auch darüber hinaus einsetzen. Dabei rückt die Auszeichnung besonders die Leistungsstärke, Modernität und Kreativität junger baden-württembergischer Unternehmer – aber auch deren soziales oder ökologisches Engagement in den Mittelpunkt. Gesucht werden Firmen, die durch verantwortungsbewusstes Handeln einen vorbildhaften Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft leisten. Zugelassen sind Unternehmen aus sämtlichen Branchen – aus Industrie, Handwerk, Handel und dem Dienstleistungssektor sowie aus den freien Berufen, die nach 2009 gegründet oder übernommen wurden. Der Landespreis für junge Unternehmen zählt zu den renommiertesten und teilnahmestärksten Unternehmerpreisen in ganz Deutschland. Insgesamt haben sich in 20 Jahren mehr als 5.400 Betriebe um die Auszeichnung beworben.

Verlängerter Bewerbungsschluss ist der 02.03.2020.

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