Familienförderung

Jahresbilanz Elterngeld 2021: Die Möglichkeiten für junge Familien wurden ausgebaut

Aktualisiert am

Sozialminister Manne Lucha: Die neuen gesetzlichen Regelungen stärken und flexibilisieren das Elterngeld. Das Familienleben junger Familien profitiert.

Karlsruhe, 29.12.2021. Bei der LBank sind im Jahr 2021 mehr als 160.000 Elterngeldanträge und damit rund 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr eingegangen. Auch in diesem Jahr wurden damit wieder deutlich mehr als 1 Mrd. Euro an Elterngeld zugesagt. Die seit einigen Jahren zu beobachtende Zunahme der Väterquote setzt sich weiter fort: Bei 46,8 Prozent der Kinder stellt der Vater einen Antrag auf Elterngeld (2020: 44,8 Prozent).

Die Zeit nach der Geburt ist für eine junge Familie und die Entwicklung des Kindes wichtig und prägend. Das Elterngeld ermöglicht es Müttern und Vätern diese Zeit ohne finanzielle Sorgen mit ihrem Nachwuchs zu verbringen. Es fängt fehlendes Einkommen auf, wenn Eltern nach der Geburt ihre berufliche Arbeit unterbrechen oder einschränken. Seit Herbst 2021 haben sich die Möglichkeiten nochmals verbessert: Mehr Teilzeitmöglichkeiten, weniger Bürokratie, zusätzliche Elterngeldmonate für Eltern von Frühgeborenen – die Neuregelungen des Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes ermöglichen es allen Eltern, deren Kinder, nach dem 01.09.2021 geboren wurden, Familienleben und Beruf noch besser zu vereinbaren.

Kindererziehung wird immer mehr als gemeinsame Aufgabe wahrgenommen. „Es ist sehr erfreulich, dass sich erneut mehr Väter für eine bezahlte berufliche Auszeit zur Kinderbetreuung entschieden haben,“ sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha am Mittwoch (29.12.2021) in Stuttgart. „Eine genauere Betrachtung zeigt aber, dass noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten ist: So nehmen beispielsweise bei den Eltern, die ausschließlich Basiselterngeld beziehen, rund 87 Prozent der Mütter Basiselterngeld für zwölf Monate in Anspruch. Von den Vätern haben 88 Prozent lediglich die ergänzend möglichen zwei Monate Basiselterngeld beantragt.“

Auffallend sind auch die regionalen Unterschiede bei der Väterquote. „Erstmals haben wir eine Auswertung auf Landkreisebene gemacht – mit überraschenden Ergebnissen: Die landkreisbezogene Väterquote variiert zwischen 28 und 55 Prozent,“ sagte Edith Weymayr, Vorsitzende des Vorstands der LBank.

Die durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten Einschränkungen haben auch aktuell weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Arbeitsmarktlage unseres Landes. Um die wirtschaftliche Stabilität von Familien während des Elterngeldbezugs auch weiterhin sicher zu stellen, wurden ausgewählte coronabedingte Sonderregelungen im Elterngeld bis zum 31.12.2021 verlängert. So können die vor der Pandemie erhaltenen Löhne zur Berechnung des Elterngelds herangezogen werden. Eventuelle Lohneinbußen wirken sich daher nicht auf das Elterngeld aus. Auch wenn die gesetzlichen Teilzeitvorgaben von 25 bis 30 Wochenstunden bei den Partnerschaftsbonusmonaten verfehlt werden, weil die tatsächliche Arbeitszeit pandemiebedingt darunter oder darüber liegt, gibt es trotzdem den Bonus. Hier wird den jungen Eltern Vertrauensschutz eingeräumt: Es kommt insoweit auf die Angaben zur Arbeitszeit und zum Einkommen an, die bei der Beantragung gemacht wurden. Für junge Familien wurde so Planungssicherheit geschaffen.

Die vielfältigen Neuregelungen und die coronabedingten vorübergehenden Anpassungen der Bezugsregelungen haben die Eltern, aber auch die LBank vor große Herausforderungen gestellt. „Mehr als 295.000 Beratungen zeigen, dass der Erklärungsbedarf hoch ist und viele Eltern sich bei ihrer Entscheidung unterstützen lassen. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Begleitung den jungen Eltern ein deutliches 'Mehr' an Sicherheit geben können. Gerade in unruhigen Zeiten wie der aktuellen Corona-Pandemie ist Verlässlichkeit für junge Familien wichtig“, sagte Weymayr.

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat vor wenigen Tagen die im Koalitionsvertrag angekündigten weiteren Reformüberlegungen beim Elterngeld konkretisiert. Minister Lucha: „Wir begrüßen, dass die neue Bundesregierung einzelne Regelungen weiter optimieren will. Wir werden diesen Prozess selbstverständlich konstruktiv begleiten.“

Allgemein zum Elterngeld

Elterngeld hilft, die finanzielle Lebensgrundlage von Familien nach der Geburt zu sichern, wenn Eltern in dieser Zeit ihre berufliche Arbeit unterbrechen oder einschränken und dadurch ein geringeres Einkommen beziehen. Eltern können zwischen dem Basis-Elterngeld, dem Elterngeld Plus oder einer Kombination von beidem wählen. Zudem gibt es für Teilzeitbeschäftigte auch die Möglichkeit, den Elterngeldbezug durch bis zu jeweils vier Partnerschaftsmonate zu verlängern. Auch getrennt­lebenden Elternteilen steht das Elterngeld zur Verfügung. Eine umfas­sende Information zu den Möglichkeiten lohnt sich.

Download

  • Presseinformation: Jahresbilanz 2021: Die Möglichkeiten für junge Familien wurden ausgebaut

    Gültig
    Eingestellt am 29.12.2021
    Gültig ab 29.12.2021
    Download starten PDF, 38 KB