Wirtschaftsforum

500 Unternehmen informieren sich über Fördermöglichkeiten für den Mittelstand

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Edith Weymayr: Gemeinsam mit der Landesregierung unterstützen wir die Dekarbonisierung und Digitalisierung der Wirtschaft.

FlixBus-Mitgründer Jochen Engert spricht über strategische Innovationen und neue Mobilität

Transformation und Nachhaltigkeit waren Schwerpunkte des L‑Bank-Wirtschaftsforums in Stuttgart

 

Stuttgart, 29.06.2022. Digitalisierung, Nachhaltigkeit und neue Formen der Mobilität verändern die Wirtschaft tiefgreifend und rasant. Dabei bringen die Corona-Pandemie und der Krieg gegen die Ukraine vielfältige Unsicherheiten. Den Südwest-Unternehmen verlangt dies einiges ab – insbesondere hohe Investitionsanstrengungen und eine große Veränderungsbereitschaft. 500 Besucherinnen und Besucher aus ganz Baden-Württemberg nutzten daher am Mittwoch (29.06.2022) die Chance, sich auf dem L‑Bank‑Wirtschaftsforum auf der Stuttgarter Landesmesse aus erster Hand zu informieren.

Vorträge, Diskussionen, Workshops und eine Fachmesse boten die Gelegenheit für die Unternehmen, sich mit Fachleuten für Finanzierungs- und Förderfragen über Möglichkeiten der Mittelstandsfinanzierung auszutauschen und ausgiebig Networking zu betreiben. Gastgeberin der erstmals als landesweites Wirtschaftsforum konzipierten Veranstaltung war die L‑Bank gemeinsam mit der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg, dem Baden-Württembergischen Handwerkstag und dem Baden-Württembergischem Industrie- und Handelskammertag.

Landesregierung und L-Bank unterstützen die Dekarbonisierung und Digitalisierung der Wirtschaft

In ihrer Begrüßung betonte die Vorsitzende des Vorstands der L‑Bank, Edith Weymayr, die großen Herausforderungen, vor denen die baden-württembergischen Unternehmen, aber auch die L‑Bank als Förderbank des Landes derzeit stehen. Weymayr: „Mit Blick auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine gilt es, die notwendige Balance zu finden. Auf der einen Seite die bloße Existenzsicherung. Auf der anderen Seite der erforderliche Strukturwandel hin zu einer nachhaltigen und digitalen Wirtschaft – eine Wirtschaft, die sich zudem auch noch schnell aus vielfältigen Abhängigkeiten lösen muss. In enger Kooperation mit der Landesregierung unterstützen wir dabei mit voller Kraft die Dekarbonisierung und Digitalisierung des heimischen Mittelstands.“

Gastredner Jochen Engert: „Langfristige Vision und Innovation gewinnen am Ende immer!“

Spannende Impulse und einen Einblick in die Transformation einer ganzen Branche gab Jochen Engert, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Flix SE. FlixBus-Mitgründer Engert sagte: „Mit der Liberalisierung des Fernbusmarkts hat sich für uns vor nunmehr 10 Jahren eine große Chance ergeben, die dazu beigetragen hat eine gesamte Branche zu modernisieren und zugleich die Art und Weise wie Menschen weltweit reisen zu revolutionieren. Unsere Geschichte mit Flix zeigt, eine langfristige unternehmerische Vision und echte Innovation gewinnt am Ende immer!“

Talkrunde zu Herausforderungen und Chancen für Baden-Württemberg mit den Kammer-Präsidenten Rainer Reichhold und Claus Paal

Gemeinsam mit Jochen Engert diskutierten Rainer Reichhold, Präsident des baden-württembergischen Handwerkstags, und Claus Paal, Vize-Präsident der IHK Region Stuttgart, angesichts der zahlreichen Krisen anschließend die Herausforderungen und Chancen der heimischen Wirtschaft. In der von Joachim Dorfs, Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung, moderierten Talkrunde erklärte Reichhold: „Auch das Handwerk im Land steht seit Februar vor ganz neuen Herausforderungen. Die Betriebe spüren die Auswirkungen des Krieges tagtäglich: Immer weiter steigende Preise für Material und Energie, massive Lieferverzögerungen und -ausfälle. Bisherige Förderprogramme helfen kaum. Auch in Sachen Corona müssen Vorbereitungen getroffen werden, damit es im Herbst nicht wieder zu Einschränkungen kommt.

Dazu kommt der Fachkräftebedarf, der immer größer wird. Einen Schlüssel sehen wir in der beruflichen Orientierung. Berufliche Karrierewege sind gleichwertig zu akademischen aufzuzeigen, um echte und fundierte Berufswahlentscheidungen junger Menschen zu ermöglichen. Und gerade mit Blick auf die klimapolitischen Vorgaben muss klar sein, dass diese nur mit dem Handwerk und mit genügend Fachkräften umzusetzen sein werden. Die Betriebe stehen bereit.

Trotz der aktuellen Herausforderungen: Das Handwerk hat bereits in der Corona-Krise gezeigt, dass es sich flexibel auf neue Gegebenheiten einstellen kann und leistet nach wie vor einen erheblichen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität. Ich bin zuversichtlich, dass dies mit der entsprechenden Unterstützung auch weiterhin gelingen kann.“

Paal unterstrich: „Obwohl die Herausforderungen für unsere Unternehmen kaum größer sein könnten, bin ich zuversichtlich. Wenn wir diese Krise als Chance begreifen, kann unsere Wirtschaft das mit Ihrer Innovationskraft, Flexibilität und Resilienz nutzen, noch stärker und unabhängiger zu werden. Der Südwesten hat beispielsweise in der Weltfinanz- und Wirtschaftskrise bewiesen, wie anpassungsfähig er ist. Die Basis dafür stimmt: Unsere Produkte und Dienstleistungen ‚Made in BW‘ sind ungebrochen weltweit gefragt. Nun geht es vor allem auch politisch darum, die richtigen Rahmenbedingungen unter diesen erschwerten Voraussetzungen zu setzen – sei es bei der Energieversorgung oder der Corona-Vorsorge für Herbst und Winter. Ich bin überzeugt: Wenn es gemeinsam gelingt, dass die Wirtschaft stabil bleibt, schaffen wir auch diese Ausnahmesituation. Voraussetzung ist, und dazu sollten wir alle beitragen, dass unsere Gesellschaft jetzt noch enger zusammensteht. Putin möchte für Unruhe sorgen, das dürfen wir nicht zulassen.“

Best Practice für Unternehmerinnen und Unternehmer

Im Mittelpunkt des Wirtschaftsforums standen acht Workshops für Unternehmerinnen und Unternehmer. Anhand aktueller Best-Practice-Beispiele stellten Fachleute der beteiligten Banken sowie Unternehmen vor, welche Chancen die Internationalisierung gerade in Krisenzeiten bietet, wie Bürgschaftsprogramme bei der Transformation helfen können, wie mit weniger Ressourcen mehr erreicht werden kann und wie Innovation und Digitalisierung Impulsgeber in volatilen Zeiten sein können. Zudem zeigten die Wirtschaftskammern in ihren Workshops auf, wie der Stabwechsel im Unternehmen gelingen und der wirtschaftliche Erfolg durch digitale Prozesse und Produkte gesteigert werden kann. Das Landesamt für Verfassungsschutz informierte über die Gefahren von Cyberattacken und die Agentur für Arbeit über Beratungsmöglichkeiten für die Fachkräftegewinnung und die Qualifizierung von Mitarbeitenden.

Kolloquium: Mittelstandsförderung über die Corona-Krise hinaus

Parallel zu den Workshops hatten sich mehr als 200 Fachleute aus der Steuer-, Unternehmens- und Finanzierungsberatung getroffen, um gemeinsam mit Guy Selbherr, Vorstand der Bürgschaftsbank und Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg, und Johannes Heinloth, Mitglied des Vorstands der L‑Bank, über aktuelle Trends in der Mittelstandsfinanzierung zu diskutieren.

Hierbei betonte Selbherr: „Im aktuell unsicheren Finanzierungsumfeld benötigen baden-württembergische Unternehmen und ihre Hausbanken verlässliche Risikopartner. Als Bürgschaftsbank und MBG stehen wir dem Mittelstand auch nach Auslaufen der Corona-Erweiterungen mit passgenauen Förderinstrumenten zur Seite. Bürgschaften aus dem Pan-European Guarantee Fund des EIFEuropean Investment Fund sowie aus dem Sonderprogramm Ukraine ergänzen bis Jahresende 2022 unsere Angebotspalette.“

Heinloth unterstrich: „Während der Corona-Pandemie hat sich der baden-württembergische Mittelstand glücklicherweise einmal mehr als resilient und anpassungsfähig erwiesen. Durch eine konsequente Weiterentwicklung unseres Förderangebots wollen wir die Unternehmen nun beim Blick nach vorn unterstützen. So führen wir beispielsweise zum 01.06. bei unseren gewerblichen Breitenprogrammen einen Nachhaltigkeitsbonus ein. Betriebe, die eine CO2Kohlenstoffdioxid‑Bilanz erstellen oder sogar konkrete Reduktionsziele formulieren, belohnen wir so mit einer zusätzlichen Zinsverbilligung.“

Fachmesse und Networking

Umrahmt wurde das Wirtschaftsforum von einer Fachmesse mit rund 30 Messe- und Informationsständen zu den Themen Finanzierung und Förderung, Digitalisierung, Ressourceneffizienz und Schutz vor Wirt­schaftsspionage. In den zahlreichen Gesprächen wurde deutlich, wie die Besucherinnen und Besucher des Wirtschaftsforums in der Krise die Chance suchen und dafür im Kontakt mit Fachleuten Know-how und Unterstützung fanden.

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  • Presseinformation: 500 Unternehmen informieren sich über Fördermöglichkeiten für den Mittelstand

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    Eingestellt am 29.06.2022
    Gültig ab 29.06.2022
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  • Banner des L-Bank-Wirtschaftsforums

    Am 29.06.2022 fand das L-Bank Wirtschaftsforum in der Messe Stuttgart statt.

    Abdruck frei; Quelle: L-Bank / KD Busch

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  • Weibliche Person hält Rede

    Edith Weymayr eröffnete das L-Bank-Wirtschaftsforum

    Edith Weymayr | Abdruck frei; Quelle: L-Bank/KD Busch

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  • Weibliche Person hält Rede, im Vordergrund eine Filmkamera

    Rund 500 Unternehmen nahmen am L-Bank-Wirtschaftsforum teil

    Edith Weymayr | Abdruck frei; Quelle: L-Bank/KD Busch

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  • Männliche Person hält Rede

    Keynote-Speaker war Jochen Engert

    Jochen Engert | Abdruck frei; Quelle: L-Bank / KD Busch

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  • Gruppenfoto

    Das Gruppenfoto der Rednerinnen und Redner

    v.l. Johannes Heinloth (Vorstand L-Bank), Jochen Engert (Mitgründer Flixbus), Edith Weymayr (Vorsitzende des Vorstands L-Bank), Rainer Reichhold (Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags), Claus Paal (Vize-Präsident der IHK Region Stuttgart), Joachim Dorfs (Stuttgarter Zeitung), Guy Selbherr (Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg) | Abdruck frei; Quelle: L-Bank / KD Busch

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