L-Bank-Wirtschaftsforum

19. L-Bank-Wirtschaftsforum: Rund 400 Unternehmen informieren sich über innovationsgetriebene Fördermöglichkeiten für den Mittelstand

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Edith Weymayr, Vorstandsvorsitzende der L‑Bank: „Wir treiben die zukunftsentscheidenden Themen Digitalisierung und KI voran.“

Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts: „Wir brauchen bessere Anreize für Erwerbsarbeit und eine stärkere Förderung von Innovationen und neu gegründeten Unternehmen.“

Karlsruhe, 02.07.2025. Die Frage nach den Faktoren für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge sowie innovative Finanzierungs- und Digitalisierungsstrategien standen im Fokus des Wirtschaftsforums der L‑Bank am 02.07.2025 in der Neuen Tonhalle Villingen-Schwenningen. Rund 400 Gäste, darunter zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer, diskutierten die aktuelle wirtschaftliche Situation und informierten sich über die vielfältigen Fördermöglichkeiten von Zukunftsinvestitionen mittelständischer Unternehmen. Weitere Themen des Forums waren die Herausforderungen und Chancen des regionalen Arbeitsmarktes durch Transformation und Weiterbildung.

Ausgerichtet wurde das Wirtschaftsforum von der L‑Bank gemeinsam mit der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg, der Handwerkskammer Konstanz und der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Landesregierung und L-Bank setzen Akzente für Zukunftsinvestitionen

Edith Weymayr, die L‑Bank-Vorstandsvorsitzende, warb in ihrer Rede für Investitionen in die digitale und nachhaltige Transformation: „Baden-Württemberg ist nach wie vor eine wirtschaftlich starke Region: Ein Industrie- und Innovationsstandort mit vielen Weltmarktführern, erfolgreichen Start-ups und einer mittelständischen Struktur, um die uns viele beneiden.“ Es sei ihr bewusst, dass es in der derzeitigen wirtschaftlichen Gemengelage schwer sei, weitreichende Investitions­entscheidungen zu treffen. „Ich bin aber überzeugt davon, dass wir die Krise als Chance begreifen müssen. Die Situation treibt uns alle aus der Komfortzone. Sie zwingt uns, bewährte Muster zu hinterfragen. Das muss nicht schlecht sein“, sagte Weymayr.

Mit ihren Förderprogrammen forciert die L‑Bank im engen Schulterschluss mit der Landesregierung die zukunfts­entscheidenden Themenfelder. „Wir versuchen, mit unseren Angeboten die notwendigen Investitionsanreize zu setzen. Wir unterstützen Projekte, die das Klima schützen und erneuerbare Energien voranbringen. Und auch die zukunftsentscheidenden Themen KI und Digitalisierung treiben wir mit unseren Angeboten an“, so Weymayr.

Clemens Fuest: „Deutschland braucht eine Reformstrategie“

Gastredner des diesjährigen Wirtschaftsforums war Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest. Der Präsident des ifo Instituts sieht die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft inmitten großer ökonomischer und geopolitischer Herausforderungen. Notwendig sei jetzt eine weitreichende Reformstrategie, so der renommierte Wirtschaftsexperte in seiner Analyse. „Die Bundesregierung plant, die Neuverschuldung deutlich zu erhöhen, um mehr Geld für Infrastruktur und Verteidigung einsetzen zu können. Das wird die Konjunktur kurzfristig beleben, reicht aber für eine dauerhafte Steigerung des Wirtschaftswachstums nicht aus. Ohne ergänzende Strukturreformen besteht die Gefahr, dass private Investitionen verdrängt werden.“

Um dauerhaft wieder zur wirtschaftlichen Stärke zurückzufinden, brauche Deutschland vor allem weniger Regulierungen und Bürokratie, bessere Anreize für Erwerbsarbeit und eine stärkere Förderung von Innovationen und neu gegründeten Unternehmen.

Unternehmensnachfolge ist erfolgskritisch für die Südwestwirtschaft

Johannes Heinloth, L‑Bank-Vorstandsmitglied, Guy Selbherr, Vorstand der Bürgschaftsbank und Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsgesell­schaft Baden-Württemberg, sowie Prof. Dr. Holger Wassermann, Initiator und Mitherausgeber des Nachfolgemonitors, stellten den Teilnehmenden beim L‑Bank-Wirtschaftsforum die ersten Zwischenergebnisse einer neuen Studie zur Unternehmens­nachfolge vor. „Wir müssen es schaffen, Nachfolgen erfolgreich zu gestalten, um unsere vielfältige Wirtschaftsstruktur nicht aufs Spiel zu setzen“, so Heinloth. 

Die Studie zeige, dass es zwei zentrale Fragen bei der Unternehmensnachfolge und der Herausforderung des demografischen Wandels gebe, auf die wir Antworten haben müssen, ergänzte der Bürgschaftsbank-Vorstand Guy Selbherr: „Wie finden Übergebende und Unternehmenswillige zueinander und wie kann die Übergabe dann erfolgreich verhandelt und finanziert werden? Wir sehen, dass Übergebende oft zu hohe Preisvorstellungen haben und dass Übernehmende sich schwertun, die finanzielle Dimension einer Übernahme richtig einzuschätzen.“

„Die Förderbedingungen sind in Baden-Württemberg durch die L‑Bank und die Bürgschaftsbank im Zusammenspiel mit den Nachfolge­beratungen der Kammern bereits heute auf einem hohen Niveau. Aber man sieht, wir müssen unsere Finanzierungs-, Informations- und Beratungs­angebote an bestimmten Punkten künftig noch besser auf Übernehmende wie Übergebende ausrichten. Im Verbund mit allen Beteiligten arbeiten wir intensiv daran, die Zahl der gelungenen Unternehmensnachfolgen weiter zu erhöhen“, sagte Heinloth.

Verlässliche Rahmenbedingungen sind unerlässlich

Die das Wirtschaftsforum mitausrichtenden Kammern skizzierten in einer Diskussionsrunde zur Zukunft des regionalen Mittelstands konkrete Erwartungen an die Politik. Hierzu, so Birgit Hakenjos, Präsidentin der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, und Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz, zählen insbesondere verlässliche Rahmenbedingungen, klare Impulse und die notwendige Wertschätzung für die Belange der Wirtschaft.

Mit Blick auf das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Investitionspaket sagte Rottler: „Wir Unternehmerinnen und Unternehmer sind pragmatisch. Auf dem Papier hört sich vieles gut an. Die angekündigten Maßnahmen zum Beispiel zur Unterstützung bei Betriebsnachfolgen und Gründungen sind wunderbar. Wir sehen aber natürlich auch, was fehlt. In der Steuerpolitik etwa gibt es noch keine greifbaren Erleichterungen und die dringend nötige Reform der Sozialsysteme wurde erneut vertagt. Insgesamt sehen wir jedoch wichtige Signale. Jetzt geht es einfach ums Tempo und um die konkrete Umsetzung.“

Für Birgit Hakenjos sind Unternehmen wie Kammern gut gerüstet und bereit, eine gute und zukunftsgerichtete Standortpolitik in die Praxis umzusetzen. Hakenjos: „Wir haben in unserer Region einen starken Mittelstand mit einem attraktiven Einzelhandel, serviceorientierten Dienstleistern, gutem Handwerk und eine Industrie mit Wertschöpfung. Gerade unsere Industrie braucht aber auch gute Standortbedingungen. In der Industrie entstehen 50 Prozent unserer Wertschöpfung: ‚Made in Germany‘. Wir alle wissen: Geht es der Industrie gut, geht es auch unserer Region gut. Ihre Wettbewerbsfähigkeit ist das oberste Gebot.“

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  • 19. L-Bank-Wirtschaftsforum: Rund 400 Unternehmen informieren sich über innovationsgetriebene Fördermöglichkeiten für den Mittelstand

    Edith Weymayr, Vorstandsvorsitzende der L‑Bank: „Wir treiben die zukunftsentscheidenden Themen Digitalisierung und KI voran.“

    Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts: „Wir brauchen bessere Anreize für Erwerbsarbeit und eine stärkere Förderung von Innovationen und neu gegründeten Unternehmen.“

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    Eingestellt am 02.07.2025
    Gültig ab 02.07.2025
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  • Gruppenbild mit dem L-Bank-Vorstand, Partnern und Gastrednern

    Gruppenbild mit dem L-Bank-Vorstand, Partnern und Gastrednern

    von links: Werner Rottler, Guy Selbherr, Johannes Heinloth, Edith Weymayr, Holger Wassermann, Birgit Hakenjos, Clemens Fuest | Abdruck frei, Quelle: L-Bank, Lichtgut: Leif Piechowski

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  • Clemens Fuest hält die Keynote über eine notwendige Reformstrategie.

    Clemens Fuest hält die Keynote über eine notwendige Reformstrategie.

    Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts | Abdruck frei, Quelle: L-Bank, Lichtgut: Leif Piechowski

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  • Edith Weymayr warb bei der Eröffnung für Investitionen in die Transformation.

    Edith Weymayr warb bei der Eröffnung für Investitionen in die Transformation.

    Edith Weymayr, Vorstandsvorsitzende der L-Bank | Abdruck frei, Quelle: L-Bank, Lichtgut: Leif Piechowski

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  • Johannes Heinloth beim Eröffnungs-Impuls über das Thema der Unternehmensnachfolge

    Johannes Heinloth beim Eröffnungs-Impuls über das Thema der Unternehmensnachfolge

    Johannes Heinloth, Vorstandsmitglied der L-Bank | Abdruck frei, Quelle: L-Bank, Lichtgut: Leif Piechowski

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  • Guy Selbherr beim Eröffnungs-Impuls über das Thema der Unternehmensnachfolge

    Guy Selbherr beim Eröffnungs-Impuls über das Thema der Unternehmensnachfolge

    Guy Selbherr, Vorstand der Bürgschaftsbank und Geschäftsführer der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg | Abdruck frei, Quelle: L-Bank, Lichtgut: Leif Piechowski

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  • Birgit Hakenjos spricht beim Kammer-Kolloquium über die Zukunft des Mittelstands.

    Birgit Hakenjos spricht beim Kammer-Kolloquium über die Zukunft des Mittelstands.

    Birgit Hakenjos, Präsidentin der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg | Abdruck frei, Quelle: L-Bank, Lichtgut: Leif Piechowski

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  • Werner Rottler spricht beim Kammer-Kolloquium über die Zukunft des Mittelstands.

    Werner Rottler spricht beim Kammer-Kolloquium über die Zukunft des Mittelstands.

    Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz | Abdruck frei, Quelle: L-Bank, Lichtgut: Leif Piechowski

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