Gebäude der L-Bank in Karlsruhe

Über uns

Geschichte der L‑Bank

Von ihren Anfängen 1924 bzw. 1934 bis heute: So hat sich die L‑Bank von der Württembergischen Wohnungskreditanstalt und der Badischen Landesfürsorgeanstalt zum umfassenden Finanzdienstleister fürs Land Baden-Württemberg entwickelt.

Die Geschichte der L-Bank beginnt in der Weimarer Republik, ein paar Jahre nach dem ersten Weltkrieg. Die Versorgung der Bevölkerung mit angemessenem und bezahlbarem Wohnraum war eine der drängendsten Aufgaben, die es in der jungen Demokratie zu lösen galt.
Der Staat alleine war dazu nicht in der Lage. Eine Landeskreditanstalt sollte helfen.

Timeline
  • 1923

    Das Krisenjahr 1923 ist vom Konflikt um die Besetzung des Ruhrgebiets, von Hyperinflation und politische Spannungen geprägt. Dazu leidet die junge Demokratie unter großem Wohnungsmangel.

  • 1924

    Um der Wohnungsnot Herr zu werden, wird auf Initiative von Eugen Bolz, Innen- und Finanzminister des Landes Württemberg, die Württembergische Wohnungskreditanstalt als rechtsfähige gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet. Mit dem Württembergischen Wohnungsbürgschaftsgesetz von 1919 als Grundlage besteht ihre Aufgabe vor allem in der Förderung des Wohnungsbaus.

  • 1929

    Im Oktober des Jahres überschlagen sich an der New Yorker Börse die Ereignisse: Mit noch nie dagewesenen Kurseinbrüchen platzt eine gewaltige Spekulationsblase. Die Folgen werden bald weltweit spürbar und leiten die Weltwirtschaftskrise ein, die auch in Deutschland zu Massenarbeitslosigkeit und -armut führt. 

  • 1933

    Am 30. Januar wird Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Die neuen Machthaber beginnen, Staat und Gesellschaft im Sinne ihrer antidemokratischen und antisemitischen Ideologie umzubauen.

  • 1934

    Aus den Wohnungsfürsorgekassen der badischen Landesregierung gründet sich die Badische Landesfürsorgeanstalt, die nur ein Jahr später ihren Namen zu Badische Landeskreditanstalt für Wohnungsbau ändert. Die nationalsozialistische Ideologie prägt sowohl in Baden als auch in Württemberg die Förder- und Personalpolitik der Anstalten. Der Wohnungsbau bleibt auf der Agenda der Landeskreditanstalten. Ihre Tätigkeit erstreckt sich von der Gewährung des nachstelligen Grundkredits für Klein- und Mittelwohnungen bis hin zum Treuhandgeschäft für das Reich. Die ideologisch besonders forcierten Klein- und Bauernsiedlungen sowie Volkswohnungen werden von der Bevölkerung aber nur zögernd angenommen.

  • 1945

    Mit der Befreiung Deutschlands durch die Alliierten enden der Zweite Weltkrieg und das nationalsozialistische Regime. In Stuttgart sind 57 Prozent der Bausubstanz beschädigt oder zerstört, in Karlsruhe 35 Prozent, in Mannheim 51 Prozent.

  • 1947

    Mit Landtagsbeschluss wird das Gesetz 326 verabschiedet, mit dem der Württembergischen Landeskreditanstalt der Auftrag zur finanziellen Förderung des Wiederaufbaus von Wohnraum erteilt wird. Durch die Währungsreform 1948 hat die Bank jetzt auch die Möglichkeit, den Bau von zehntausenden Wohnungen zu unterstützen. Allein zwischen Währungsreform und Ende 1949 sind es über 22.000.

  • 1952

    Als Ergebnis eines Volksentscheids vereinigen sich die Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern zum „Südweststaat“, dem neuen Bundesland Baden-Württemberg. Die beiden Landeskreditanstalten bleiben vorerst eigenständig.

  • 1955

    Der Wiederaufbau geht voran: Seit der Währungsreform 1948 hat die Badische Landeskreditanstalt über eine Milliarde D-Mark für Baudarlehen zur Verfügung gestellt. Zugleich fördert die Württembergische Anstalt allein 1955 fast 26.000 Wohnungen. Besondere Unterstützung erhalten Vertriebene und Zuziehende aus den ehemaligen Ostgebieten und der jungen DDRDeutsche Demokratische Republik.

  • 1964

    Der millionste „Gastarbeiter“ kommt in Deutschland an. Im Zuge des sogenannten Wirt-schaftswunders boomt die Produktion; um ihre Kapazitäten erweitern zu können, werden seit 1955 Arbeitskräfte aus dem Ausland angeworben. Vor allem in den industriellen Ballungszentren Baden-Württembergs werden viele von ihnen eingesetzt.

  • 1965

    Die Bilanzsumme der Badischen Landeskreditanstalt überschreitet, ein Jahr nach ihrem württembergischen Pendant, die Grenze von drei Milliarden D-Mark. Die Wirtschaftsförderung gewinnt an Bedeutung.

  • 1970

    Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wird in Baden erneut über die Zugehörigkeit zu Baden-Württemberg abgestimmt. Doch das neue Bundesland ist mittlerweile ein echtes Erfolgsmodell und nach Nordrhein-Westfahlen zweitgrößter Wirtschaftsstandort der Bundesrepublik – mehr als 80 Prozent der Menschen stimmen für den Verbleib. Jetzt  wird auch die Frage nach einer Vereinigung der beiden Landeskreditan-stalten neu diskutiert.

  • 1972

    Fast auf den Tag genau 20 Jahre nach der Gründung des Landes Baden-Württemberg schließen sich die badische und die württembergische Anstalt zur Landeskreditbank Baden-Württemberg zusammen. Der Sitz der neuen Bank ist in Karlsruhe, eine Niederlassung ist in Stuttgart.

  • 1973

    Die durch die OPECOrganization of the Petroleum Exporting Countries-Staaten ausgelöste Ölpreiskrise wird zu einem Schockmoment für die deutsche Wirtschaft. Benzinrationierung, autofreie Sonntage und die stärkste Rezession seit Kriegsende sind direkte Folgen.

  • 1975

    Damit die baden-württembergische Wirtschaft auch in Zeiten geringeren Wirtschaftswachstums konkurrenzfähig bleibt, schafft die Landeskreditbank ein Exportgarantieprogramm. Mit diesem bürgt sie für Kredite, die Unternehmen zur Finanzierung von Exporten aufnehmen müssen.

  • 1983

    Mit dem Bau der Technologiefabrik Karlsruhe und des Technologiezentrums Stuttgart geht die Landeskreditbank bei der Wirtschaftsförderung neue Wege.

    Die Friedensbewegung und die Proteste gegen die Stationierung von Pershing-II-Raketen in Deutschland und Europa sind auf ihrem Höhepunkt. Bis zu 400.000 Menschen beteiligen sich an einer 108 Kilometer langen Menschenkette zwischen Stuttgart und Neu-Ulm, um gegen die atomare Aufrüstung zu demonstrieren.

  • 1986

    Die Landeskreditbank übernimmt die Auszahlung und Bewilligungdes Bundes- und Landeserziehungsgeldes. Bereits Mitte der 1970er-Jahre hatte die Bank erste Aufgaben der Familienförderung übernommen.

  • 1989

    Die Berliner Mauer fällt und macht den Weg frei für die Wiedervereinigung Deutschlands. Für die neuen Bundesländer wird die Anpassung an die gesamtdeutsche Marktwirtschaft zur großen Herausforderung.

  • 1991

    Die Landeskreditbank leistet mit der Gründung der Sächsischen Aufbaubank einen Beitrag zur Förderung der Wirtschaft in den Bundesländern der ehemaligen DDR. Als unselbstständige Zweiganstalt trägt sie die Verantwortung für die Förderung von Wirtschaft, Wohnungsbau und Landwirtschaft.

  • 1995

    In Berlin findet die erste UNUnited Nations-Klimakonferenz statt. Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass der menschengemachte Klimawandel eine reale Bedrohung darstellt.

  • 1998

    Der Marktteil der L-Bank wird ausgegliedert und geht in die neugegründeten Landesbank Baden-Württemberg über. Die Landeskreditbank ist fortan wieder ausschließlich für Förderprogramme zuständig. Dadurch wandelt sich auch das Erscheinungsbild der L-Bank: Das kühle Blau weicht dem auffallenden Pink als Hausfarbe.

    Die L-Bank schreibt gemeinsam mit der Landesregierung erstmals den Landespreis für junge Unternehmen aus. Damit werden Unternehmerinnen und Unternehmer ausgezeichnet, die sich durch Innovationskraft, nahhaltiges Wirtschaften und soziales Engagement als Vorbild hervorgetan haben. 2024 wird der Landespreis bereits zum 15. Mal verliehen. Er gilt als Prädikat für junge erfolgreiche Unternehmen aus Baden-Württemberg.

  • 1999

    In Deutschland sind mittlerweile eine Million .de-Webseiten registriert. Das Internet entwickelt sich zum auch wirtschaftlich bedeutenden Massenphänomen. Auch die L-Bank bekommt eine eigene Website und einzelne Vorgänge können bald auch digital erledigt werden.

  • 2000

    Anfang des neuen Jahrtausends gewinnt auch die Idee der Technologieparks eine neue Dynamik. Unternehmen die besten strukturellen Rahmenbedingungen zu bieten, um sich zu entwickeln und zu vernetzen, wird zu effizienter Wirtschaftsförderung jenseits von Krediten und Zuschüssen.
    In unmittelbarer Hochschulnähe entstehen Technologieparks in Tübingen-Reutlingen, Mannheim und zuletzt in Freiburg.
    Neben der Wirtschaftsförderung baut die L-Bank nach 1998 auch die Kunst- und Kulturförderung weiter aus. Teilweise geschieht das über Sponsoring- und Partnerschaftsaktivitäten wie beim Internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart oder der Art Karlsruhe. Auch Museen fördert die L-Bank durch Einzelvereinbarungen etwa über freien Eintritt für Jugendliche.

  • 2001

    Die L-Eigenkapital-Agentur wird gegründet. Sie soll Risikokapital für aufstrebende Start-Ups in dynamischen Sektoren wie Informations-, Medizin- und Biotechnologie zur Verfügung stellen. Neben der unmittelbaren Unterstützung von Unternehmen geht es der Bank damit auch um einen Mentalitätswandel hin zu mehr Flexibilität und Risikobereitschaft.

  • 2006

    Die L-Bank ruft das Wirtschaftsforum ins Leben. Mit dem Veranstaltungsformat, das jedes Jahr in einer anderen Kammerregion ausgerichtet wird, werden die Förderbank und ihre Programme in die Fläche getragen, um dem regionalen Mittelstand Finanzierungs- und damit Entwicklungsoptionen zu eröffnen. 2024 findet das Wirtschaftsforum zum 18. Mal statt.

  • 2011

    Historisches Landtagswahlergebnis: Die Baden-Württembergische CDUChristlich-Demokratische Union findet sich erstmals seit 58 Jahren in der Opposition wieder. Die Regierungsverantwortung übernimmt eine Koalition aus Grünen und SPDSozialdemokratische Partei Deutschland.

  • 2015

    Mit der Ressourceneffizienzfinanzierung unterstützt die L-Bank die baden-württembergische Landesregierung bei der Umsetzung der Energiewende. Thematisch nichts grundsätzlich Neues für die Bank: Bereits 1977 hatte sie ihr erstes Umweltschutzprogramm ins Leben gerufen. Im Folgejahr 2016 wird das Umweltmanagement der Bank erstmals nach dem EMAS (Eco Management and Audit Scheme) zertifiziert. So stellt die L-Bank eine durchgehende Prüfung und Verbesserung ihrer Umweltleistung sicher.

  • 2020

    Die globale Corona-Pandemie schränkt den Alltag der Menschen ein. Auch Baden-Württemberg geht in den Lockdown. Viele Unternehmen stellt das vor wirtschaftliche Schwierigkeiten. Für die L-Bank beginnt eine herausfordernde Zeit mit der Bearbeitung der Sonderprogramme zur Corona-Hilfe. Am Ende der Pandemie werden es rund 650.000 bearbeitete Anträge sein und etwa 11 Milliarden Euro bewilligte Hilfen.

  • 2022

    Die Folgen der Pandemie abfedern und zugleich die Neuausrichtung der Wirtschaft im Sinne von Digitalisierung und Nachhaltigkeit vorantreiben: Dafür stellt die L-Bank 5,9 Milliarden zur Verfügung, darunter ein Rekordvolumen für die Existenzgründungsförderung. Als Teil des Klimabündnis Baden-Württemberg setzt sie darüber hinaus ein wichtiges Signal im Hinblick auf die notwendigen Maßnahmen zur Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels.